Kerim de Tunesie

Den gestrigen Abend verbrachte ich, welch’ Überraschung, in der Taverna Messina. Ich unterhielt mich diesmal mit Kerim aus Tunesien. Ohne je eine Stunde in Italienisch unterrichtet worden zu sein, sprach er bestes Italienisch, wobei er betonte, Herr der Sprache zu sein, nicht der Sprache Dantes oder Boccaccios, sondern des Italienischen, welches die Menschen sprechen. Er ist dabei der Überzeugung, dass man im Ballarò mit Dantes Vokabular wenig erreicht, das konnte ich durchaus nachvollziehen. Er stieß gerade zu mir, als ich Padre Pio (siehe unten) fotografierte, als ich ihm von dem Radiofeature-Projekt erzählte, warf er mir recht kritisch vor, dass ich doch mit diesen Fotos kein Radiofeature machen könne. Ich habe ihm also erklärt, wie ein Anthropologe sich an sein Feld heranschleicht, ganz behutsam, um dann irgendwann sein Mikro zu zücken. Wir waren uns sehr schnell einig über die Bedeutung der Sprache gegenüber dem Bild, er ist schließlich Araber und zwar überzeugter im Sinne der arabischen Kulturgeschichte. Wir flöteten noch ein wenig auf Französisch herum; wenn ich schon kein Arabisch beherrsche! Ich traf noch Nino und auch Edmond. Mal sehen was passiert, wenn ich mit einem Ghanaer zu Ata (der Inhaberin des ghanaischen „Restaurants“) gehe. Ich verließ die beiden, bereitete mir ein Paar Artischocken nach jüdischer Art zu und sagte schließlich Buona Notte.

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