From “White Russia” with Love

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Offiziell heißt “White Russia” im Englischen jetzt Belarus. Das Wortspiel dieses Beitrags gelingt aber mit dem historischem Namen besser.

Vladimir aus Grodno spielt ein wundervolles Instrument, auch wenn er sagt, dass die Musik nur eine Parodie auf die Originalmusik ist. Andererseits kann man mit diesem Instrument das ganze Klangbild eines Orchesters abbilden, Melodie, Rhythmus und Bass. Wunderbar.

Ihm gelingt nicht nur Bach, sondern auch so mancher Italo-Pop aus den goldenen Zeiten der italienischen Unterhaltungsindustrie. Vladimir, den Straßenmusiker, trifft man nicht nur in Seitenstraßen, auch in Zwischenwelten wie der besten aller Drei-Sterne-Traveller-Absteigen südlich der Elbe. Vladimir war mal sehr erfolgreicher Pianist. Dann hatte er einen Hörsturz und kann seither sein Geld nicht mehr als Pianist verdienen. Er tourt stattdessen dreimal jährlich durch deutsche Touristenhochburgen, wo er sich den Lebensunterhalt verdient.

In Belarus gibt es kaum Industrie, kaum Arbeit. Früher, sagt Vladimir, war das anders. Da gab es die Sowjetunion. Als es sie noch gab, war die Union ein starker Verbund, auch wirtschaftlicher Art. Aus den asiatischen Gebieten wurden Rohstoffe für die Textilindustrie in White Russia geliefert. Die Industrie florierte. Heute wandern die Rohstoffe wohl allesamt nach China. Den Rest der Geschichte kennen wir.

Vladimir erzählt, dass die Bremer Stadtmusikanten sehr populär waren in der Sowjetunion. Weil sie für die Solidarität vierer Ausgestoßener stehen? Vielleicht, sagt Vladimir.

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