Lieber Reisehalbleser!

Danke für den Hinweis, dass es technische Probleme auf dieser Seite gibt. Ich habe nochmal alle Funktionen getestet und muss mich fragen, ja, wo ist der Text, wo ist er geblieben? Da das Doktorandenkolloquium „Textualität des Films“ bei mir schon in Vergessenheit geraten ist, verzichtet der Autor dieser Zeilen darauf zu sagen: Bild ist doch Text. Die Recherche nach der Ursache der Fehlermeldung „Kein Text“ oder auch „wenig Text“ hat Folgendes ergeben:

Kreativzentrum funktioniert nur bedingt.

Tatsächlich ist der Reisehalbleiter damit beschäftigt, eine kleine Umgestaltung auf diesen Seiten vorzunehmen. Neu wird sein, dass der Blog in Zukunft nicht mehr Blog heißt, auch wenn es, technisch gesehen, noch immer ein Blog ist. Gerne hätte ich den Blog in Weblogbuch oder auch Logbuch umbenannt, das erinnert an navigieren auf den Weltmeeren, wie schön – das Navigieren auf den Weltmeeren. Es erklärt gleichzeitig die Wortherkunft von „Blog“. Da mir aber ein anderes Wort viel besser gefällt, wird der Text, der bald in aller Regelmäßigkeit verfasst und auch publiziert wird, in Zukunft Kolumne heißen.

Ach, welch schönes Wort – Kolumne. Das erinnert an Zeiten, in denen wohl ausgewählte Autoren dazu eingeladen waren, wöchentlich einen Text zu verfassen. Eine Kolumne schreiben, das klingt nach Handwerk, nach Verstand. Da denkt man an die Freitage zurück als Wiglaf Droste noch in der taz gekonnt seine Nadelstiche platzierte.

Damit will der Reisehalbleiter nicht sagen, er sei womöglich ausgewählt oder auserwählt, nein, im Gegenteil. Grund für die Hinwendung zu diesem schönen Begriff „Kolumne“ ist unter anderem die Auseinandersetzung mit den heutigen Phänomenen der sozialen Medien, wobei, wenn man sich vergegenwärtigt, wozu diese dienen, der Begriff asoziale Medien viel treffender wäre. Wem genügt es zur Kontaktaufnahme mit einem ihm oder einer ihr wichtigen Person ein kleines Bildchen zu sehen und einen kleinen wirren Satz zu studieren. Freundschaft ist individuell, das Gesichtsbuch hingegen ein Bayernzelt, in dem viel geguckt, wenig gesagt und umso mehr gequakt wird.

Die Netzwelt gibt jedem eine Stimme, der sich den Zugang leisten kann. Jeder kann schreiben. Jeder erhält einen Freifahrtschein, seinen persönlichen Schreibstil zu prägen und zu pflegen, aber lesen kann man das nicht immer.

Die Kolumne, genauer die Reisehalbleiter-Kolumne, soll in Zukunft einen literarischen Anspruch haben, der über „gefällt mir“, „muss ich nicht haben“, oder auch „hier bin ich“ hinausgeht. Der Reisehalbleiter gibt sein Bestes. Keine halben Sachen, volle Kraft voraus.

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