Nach der Niederlage: auf Stimmenfang

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Preise bestimmen das Ergebnis, könnte die Interpretation dieses Fotos zum Ergebnis haben. Oder: Der Cocktail- und Schießmeister hatte seine Vodoo-Finger im Spiel.

In Palermo, der Geburtsstadt des Straßenkickers Balotelli, der von einer italienischen Familie aus Brescia adoptiert wurde und allein aufgrund dieser Besonderheit italienischer Nationalspieler ist, platzt man vor lauter Stolz.

Stimmen in den Seitenstraßen:

“Das ist die Zukunft Italiens: Integration, Schwarze schießen die Tore!” – “Die Deutschen haben noch nicht bewiesen, dass sie eine intakte Mannschaft sind, sie lagen noch nicht zurück.” – “Italien gewinnt 1000 Prozent!” – “Mit Merte wär’ das nicht passiert.” – “Auf dass die bessere Mannschaft gewinnt – das sind wir.” – “Wenn Italien gewinnt, redet man nicht mehr als sonst über Fußball. Wenn sie verlieren, reden die Italiener über nichts anderes.” – “Der ist Halbspanier, Halbdeutscher – die eine Hälfte haben wir schon geschlagen.”

Der Ghanaer auf seinem Roller ist stadtbekannt. Er fährt alle Orte an, wo sich Menschen treffen, spielt seine Musik und beschallt die Plätze mit einem blechern klingenden Lautsprecher. Am Tag des Halbfinals spielt er die Nationalhymne und wurde wie verrückt gefeiert. Er ist es auch, ziemlich verrückt. Fazit: Um in die italienische Nation aufgenommen zu werdem, muss man a) verrückt sein und b) die Nationalhymne schätzen.

Heute oder spätestens morgen muss der Reisehalbleiter seine Wettschulden begleichen, Mist.

This entry was posted in Allgemein. Bookmark the permalink.