Gratta e vinci

Rubbellose sind beliebt. Der Stammgast in der Taverna Azzurra war ganz verzückt, als er feststellte, abbiamo vinto dieci Euro! Er erklärte dem Unwissenden die Regeln, zog ein weiteres Rubbellos hervor, schabte ein Feldchen weg und sagte, wenn da jetzt theoretisch eine fünfunddreißig wäre, hätten wir zehnmal den Betrag x gewonnen. Neugierig starrte der Reisehalbleiter auf die Lose. Und die zehn da oben links bedeutet, Gewinne von zehn Euro sind garantiert? No, das ist der Preis für das Los! Minchia sagt der Sizilianer, das Wort ist zwar feminin, aber beschreibt das männliche Geschlechtsteil.

Seit einigen Tagen ankern vor Palermo viele bis unglaublich viele Kreuzfahrtschiffe. Heute gab es ein besonders großes Exemplar, bestimmt zehn Stockwerke oder mehr hatte dieses schwimmende Hotel. Sie kommen in die Stadt und scheren aus wie die Hornissen. Augentourismus, alle gucken, keiner kauft, keiner profitiert, maximal die Kutscher. Das macht keinen Spaß zu sehen, wie reiche Menschen in einer armen Stadt lediglich gaffen, aber nicht einen Heller an Land lassen. Nein, das heiße ich nicht gut!

Heute früh machte ich wieder zwei Kerben, dann kam es zum Gegenangriff, abgewehrt. Man lässt sich ja schließlich nicht von dem eben Überholten überholen.

Am Abend stellte Letizia mal wieder einen Roman vor, Thema? Ja, wie immer. Da setzen wir uns doch lieber in ein verschärftes Sofa und warten die Zeit ab.

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