Vier Jahreszeiten

Eine Australierin sitzt neben ihrem Mountainbike und stärkt sich mit einem panino. Die Vaude-Fahrradtaschen und das emanzipierte Aussehen lassen den Graziellisten vermuten, die Gute sei eine deutsche Extremsportlerin. Das einzig deutsche an ihr sind jedoch ihre Vorfahren. Die stammen, wie sie sagt, aus Dänemark, Schleswig-Holstein. Ja, richtig, heute ist das Deutschland. Mit den Preußen hat sie jedoch nichts am Hut. Wir plaudern ein wenig über die Besonderheiten der sizilianischen Verkehrsbeschilderung. Permanent gibt es Hinweise, welchen Weg der sich langsam fortbewegende ciclista einzuschlagen hat. Wenn es allerdings um die Wurst geht, sprich eine Weggabelung vor einem liegt, ist plötzlich jedes Verkehrsschild verschwunden. Was bleibt ist die männlich-weibliche Intuition.

Mit ihrem körperlichen Zustand ist sie gar nicht zufrieden. I’m getting old. The bicycle is prepared, but me? It might be a psychological thing. I have my hard disc with me… it’s all too heavy. Und dieses sonderbare Wetter. Man weiß gar nicht, welche Jahreszeit ist, keine Ahnung, was ich anziehen soll. Der Reisehalbleiter, dem man sagte, dass seit circa vier bis fünf Jahren das Wetter nicht mehr stabil ist, wie noch die vierzig Jahre zuvor, trägt seine berühmte Regenjacke im Stile einer Tischdecke, blau weiß kariert. In diesen vierzig Jahren kam nach dem Winter der Frühling und spätestens Ende Mai war Sommer. Nun ist das anders, instabile. Bevor wir uns eine gute Weiterfahrt wünschen, macht der Deutsch-Sikuler noch einen Witz: Vivaldi would have had some problems with that weather…

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