Wo ist das Feld?

Diese Frage stellt sich nicht nur der American Football Spieler jeden Samstag in Palermo, sondern auch so mancher Anthropologe. Nach einem kleinen spektakulär unspektakulären Einkauf auf dem Ballarò war ich im Besitz von wunderschönen Orangen. Ich sagte dem Verkäufer, dass ich zunächst die Pixelzahl prüfen müsse, bevor ich einen Einkauf tätigen könne. Gute Auflösung ist gleichbedeutend mit gutem Geschmack! Beim Einkauf der Tomaten fragte ich mich, ob der Sizilianer Zeitungen ausschließlich druckt, um diese drei Tage später mit Gemüse zu befüllen oder ob sie auch gelesen werden.

Nach dem Mittagessen schnappte ich mir die flotte Graziella und schickte sie in den Osten. Wir fühlten uns nicht sonderlich wohl in diesem Teil der Stadt, bis wir die Gelateria Azzurra entdeckten und fröhlich Eissorten wie Cubanera zu uns nahmen, eine ganz tiefschwarze Schokoladensorte, fein. Zurück im Zentrum war ich mir nicht mehr ganz sicher, wo ich hingehörte und was mein Ziel in Palermo sei. Ich begab mich in die Bar Messina und alle Zweifel waren wie weggeblasen. Ich traf Kerim, der mir sofort Johnny Walker, richtig Volker aus Bremerhaven, vorstellte. Er war allerdings in Eile, da er als Saxophonist einen Auftritt vor den Toren der Stadt hatte. Er bat mich also, meine Nummer der patenten Wirtin zuzustecken, was ich aber aufgrund eines wilden Streits zwischen ebendieser, Maria, und ihrem Hilfsassistenten vergessen habe. Der Streit hatte zur Grundlage die Annahme, dass er wohl bei der Zahlung der Stromrechnung vier Euro unterschlagen hatte: Tumult in der Bar Messina. Da mich aber Kerim darüber aufklärte, dass jener zwar dumm, aber eine gute Seele sei, habe ich die Schläge, die Maria austeilte, nicht fehl interpretiert. Das Feld misst hundertzwanzig mal dreiundfünfzig Yards, die Bar Messina fünf mal drei Meter, die Eisdiele schließt um zwei Uhr nachts, das ist alles ein bisschen anders hier.

 

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