Arbeiten in Sizilien

Edmond saß gestern Abend um zwanzig Uhr in der Nähe der Palermitanischen Plattenkiste. Er ist allerdings nicht der Musikinteressierte an sich. Auf Fragen was für ghanaische Musik denn so gespielt werden würde, worüber die Texte des ghanaischen Reggaes sprächen, keine Antwort, weiß er nicht. Der Arme musste gestern mal wieder auf das Finale in der Bar Ballarò warten, geputzt wird dort schließlich erst, wenn alle gegangen sind, nicht vor zwei Uhr nachts. So lange ließ es sich dort nicht aushalten.

Andere haben das Glück, ihre Arbeitszeit frei einzuteilen. So auch der Reisehalbleiter, respektive der heutige Audioschnittmeister. Das ist ja schließlich kein Zustand. Man setzt eine Audioseite in die Welt und dann passiert da nichts.

Auch wenn, wie unten ausdrücklich gewarnt wird, Arbeit der Gesundheit schadet, nicht nur in Sizilien, begab sich der Audiophile also an seinen Arbeitsplatz, verließ allerdings fluchtartig das Haus, als mal wieder im unglücklichsten Moment, der hiesige “Frosta-Lieferant” mit seiner Sirene herumplärrte. Da kann ja nicht mal der Deutsche arbeiten. Warum sich also ärgern? Ab ins Rosa Nero, eine Kleinigkeit essen, die Radio Bremen Kantine ist ja fern und auch nicht so gut. Der Halbblinde war wieder anwesend, vielleicht rekrutiert er sein Publikum im Rosa Nero, er hat schließlich einen Pub namens Quattro Canti. Mimmo hatte schon aufgegessen, dennoch, auch der Ersparnis einer Papiertischdecke wegen, setzte sich der Pausierende “dazu”. Nach der Mahlzeit traf man sich zufällig vor der Bar des Vertrauens wieder. Mimmo war noch nicht zuhause, da man ihn beschenkt hat. Er musste allerdings den Weg zur Libreria Feltrinelli auf sich nehmen, dort gibt es den Service, ein Buch in einer anderen Filiale zum Beispiel in Florenz einem Freund in Palermo zu schenken, er musste es nur abholen. Andrea Camilleri neuestes Werk über die Nase, interessant.

Es regnet, draußen ist nichts zu tun.

Volker empfahl noch die Lektüre von Gomorrha, da kann man erfahren, wie die deutsche Industrie Giftmüll an die Kampanier abtritt und fein aus dem Schneider ist, wenn es um die Verantwortung geht. Mimmo hat es angefangen zu lesen und meinte: das wissen wir doch schon alles. Na, dann.

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