Vi presento: Pippo „Seilbahn“ Caruso

Für ein besseres Zeitmanagement habe ich mir ein Zweitfahrrad zugelegt. Tatsächlich hat es mir Johanna, eine deutsche Erasmus-Philosophie-Studentin aus Berlin geschenkt (sie musste zurück), nur: die Bremsen funktionierten nicht. Ich habe also dieses Fahrrad, auch der Nähe halber, zu Massimo Cannatella gebracht, es herrichten lassen und mir ein Schloss gekauft, welches eher Graziella würdig wäre. Da diese aber nicht in den Strassen von Palermo herumlungert, bekommt Pippo das bessere Schloss. Es hat fast mehr gekostet als die Reparaturen des Fahrrads. Statt also immer wieder die Via Porta di Castro auf- und abzuwandern, den Autos auszuweichen und angehupt zu werden, habe ich jetzt die Seilbahn eingerichtet. Ich schwinge mich auf meinen Drahtesel und bin ganz flott in meinem „Feld“. Der Weg ist aber nicht der gleiche. Statt der verkehrsunberuhigten Via Porta di Castro wähle ich den Weg von Claudia: Via A. Mongitore. Einmal hinters Haus und schwups bergab zum Ballarò und juhu ganz schnell zurück, um ja keine Zeit zu verlieren.

Am Morgen habe ich die wohl wundervollsten O-Töne für einen Radiobeitrag aufgenommen: das wird Musik (siehe Foto, nicht leicht zu erraten, was das ist). Wenn daraus kein guter Radiobeitrag wird! Zu dem Thema demnächst auf der noch nicht vollständig eingerichteten Audio-Seite mehr.

Der Vormittag gehörte den Klangstäben, der Mittag der täglichen Pflege der Terrasse, welch’ Wonne, eine Dachterrasse zu fegen! Der Nachmittag hingegen gehörte der Postproduktion, nicht nur des heutigen Beitrags, sondern auch der vorherigen. Ich benötigte schließlich einen vernünftigen Arbeitsplatz. Dennoch fand sich die Zeit, die Terrasse so aufzurüsten, damit sie in Palermo auch als solche bezeichnet werden kann: Un terrazzo senza basilico, non è terrazzo, wie eine Nachbarin sagte, eine Dachterrasse ohne Basilikum ist keine Dachterrasse!

Auf meinem ersten Ausflug mit Pippo „Seilbahn“ Caruso fand ich keine Bekannten in der Bar Messina. So wich ich also aus und traf Giuseppe, der auch mal in der Bar Messina gearbeitet hat, jetzt aber gegenüber aushilft. Antonio hingegen ist Antiquitätenhändler und erwartet mich am Sonntag auf dem Flohmarkt, ein großer Anhänger von Vasco Rossi, mit Pferdeschwanz!

PS. Auf dem Foto macht Pippo eine ganz gute Figur. Ich bin erstaunt, er hat aber altersbedingte Mängel...

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